Zürich – Hauptstadt der Bürokratie

Normierte Marroni-Häuschen, Designer-Abfalleimer aus teurem Chromstahl oder Möblierungsvorschriften für Strassencafés waren erst der Vorgeschmack. In Sachen Bürokratie ist Zürich Weltklasse. Die neuen Hundezonen sind der vorläufige Höhepunkt.

Die Vorlage zur fl ächendeckenden Einführung von Hundezonen sorgte für Ärger und über 400 Einsprachen: Sowohl Zonen mit tageszeitlich begrenztem Leinengebot, mit saisonalem Leinengebot als auch mit dauerndem Leinengebot sind geplant. Daneben gibt es Zonen mit Betretungsverbot für Hunde sowie verschiedene Freilaufzonen. Dieses Meisterwerk der Bürokratie brachte der Stadt Zürich sogar den «Rostigen Paragraphen» ein.

Im Mai 2020 erlaubte der Zürcher Stadtrat den Restaurants, die durch die Corona-Krise hart getroffen worden waren, ihre Aussenfl ächen auf öffentlichem Grund «kostenlos zu vergrössern». Im April 2021 wehrten sich die Grünen plötzlich gegen die vorgesehenen Lockerungen: Der öffentliche Raum dürfe nicht kommerzialisiert
werden, hiess es. Sieht so bürgernahe und gewerbefreundliche Politik aus?

Und wussten Sie, dass man in Zürich eine Gebühr für die «Benutzung des öffentlichen Luftraums» zahlen muss, wenn man sein Lokal beschriftet oder gar Werbefahnen aufhängt? Welche andere Stadt der Welt kennt einen Masterplan für öffentliche Toiletten? Der «Masterplan Züri WC» regelt auf 270 Seiten jedes Detail. Man erfährt auch, dass «aus Gleichstellungs- gründen» künftig auf Pissoirs verzichtet werden soll. Die Fantasie der Bürokraten kennt keine Grenzen.

Fazit: In Zürich bestimmen Reglemente, Verbote und bürokratische Auflagen den Alltag. Oft erhält man den Eindruck, dass Beamte – und nicht die Stimmbevölkerung – entscheiden, was gilt. Wir brauchen dringend wieder mehr gesunden Menschenverstand!